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Pressespiegel
Bogensport verband Rheinland/Pfalz e.V.
Gemütlich, leise,sauber und ein Sport für alle Sinne
BOGENSCHIESSEN: Offene FITA - Landesmeisterschaften in Siebeldingen
ein Ganztagsprogramm für die Schützenfamilie
Landes-Meisterscaft-Siebeldingen

SIEBELDINGEN (thc). Gemütlich, leise und sauber ist ihr Sport. Ein akustisches Signal - schon folgt die nächste Sechserserie der Bogenschützen bei den Offenen Rheinland-Pfalz - Meisterschaften auf dem Rasensportplatz in Siebeldingen. In einer Reihe stehen sie, Recurve Schütze neben Compound Schütze, etwas versetzt die Blankbogenschützen. Ein kurzes Bong, ein schnelles Blub, mehr ist nicht zu hören, wenn sie ins Gold anhalten. Ein Zehner oder nur ein Siebener? Das wird nach der Serie vom Schützen und der Kontroll- und Konkurrentengruppe vermerkt. Horst Ritthaler von der SG Ludwigshafen schießt viele Zehner und Neuner, er wird mit 1333 Ringen Landesmeister der Herren Ü55 Compound.

Der Compound-Bogen ist das High-Tech-Gerät in der FITA-Runde, ausgestattet mit Wasserwaage und Vergrößerungsglas funktioniert es nach dem Flaschenzug-Prinzip. Anschaffungspreis: 1000 bis 2000 Euro, keine Grenze nach oben, wie Lutz Wolfgang Hiller vom Ausrichter, den Bogensportfreunden Siebeldingen, anmerkt. FITA heißt ausgeschrieben Federation International Tire L'arc.

Die Herren schießen bei der Runde jeweils 36 Pfeile auf die Distanzen 90 Meter, 70, 50 und 30 Meter, die Damen auf 70, 6o, 50 und 30 Meter. Für alle ist es ein Ganztagesprogramm. Um der Sonne entfliehen zu können, sind neun Pavillons aufgebaut. Gut fünf Kilometer legen die meisten Schützen zu Fuß zurück. Nach jeder Pfeilserie (lange Distanzen: sechs; kurze: drei) schwärmen sie vor an die Scheibenauflage.

Schüler U 14 schießen maximal 50 Meter weit. Der 13-jährige Alexander Wilking vom BSV Weyher hat einen Blankbogen. In Edenkoben auf dem mittelalterlichen Markt lernte er den Sport kennen und hat seine ganze Familie dazu gebracht. Rund 150 Euro kostete die Grundausstattung. Der Edenkobener Realschüler nimmt erstmals an einer großen Meisterschaft teil - und gewinnt mit 574 Ringen. Er hat keinen Konkurrenten.

Konkurrenzlos gut ist auch der 13-jährige Klaus Graf aus Annweiler: Landesmeister mit 1029 Ringen in der Klasse U14 Compound. Vor zwei Jahren hatte er von einem Robin-Hood Turnier in Annweiler gelesen und dort Bekannte getroffen. Der erste gebrauchte Bogen kostete 250 Euro - und versagt in Siebeldingen fast seinen Dienst: zu schwach für die 50-Meter-Distanz. Er habe einiges übers Gold zielen müssen, erklärt der Trifels-Gymnasiast sein Problem

„Das muss man mit allen Sinnen fühlen," sagt Hiller zur Kunst des Bogenschießens. Je nach Stärke des Geräts beschreibt der Pfeil eine andere ballistische Kurve. Compound-Bogen entwickeln die stärkste Wurfkraft, deshalb hat der Ausrichter die Scheibenstärke für sie auf 11,6 Zentimeter verdoppelt. Der Oggersheimer Ritthaler, dem keiner was vormachen kann, hat seine Probleme damit: „Wir haben den ganzen Tag Pfeile rausgezogen aus dem gepressten Stroh, das man meist als Isoliermaterial verwendet." Unnötige Kraftanstrengung. Ritthaler (63) war früher Kraftsportler. 1966 fand er zum Bogenschießen mit dem Recurve, er gewann zig DM (auch in der Halle) und gehörte von '68 bis '73 zur Nationalmannschaft. Später wechselte er zum Compound und war wieder erfolgreich. Mit den 1333 Ringen wird er wieder an der DM teilnehmen. Wer noch qualifiziert ist, muss man sehen. Alle Ergebnisse werden eingereicht und bundesweit verglichen.

Quelle Rheinpfalz